Buchvorstellung Anwar Shaikhs „Capitalism: Competition, Conflict, Crises“

Wann:
8. Dezember 2016 um 18:30 – 20:00
2016-12-08T18:30:00+01:00
2016-12-08T20:00:00+01:00
Wo:
HZ 7, Goethe Unversität Frankfurt am Main
IG Farben Campus
Preis:
Kostenlos

Prof. Anwar Shaikh von der New School School for Social Research, einer der wenigen plural-ökonomischen Fachbereiche der Welt, stellt am 08.12. sein Magnum Opus „Capitalism: Competition, Conflict, Crises“ vor.

Inspiriert durch die Tradition der Klassischen Politischen Ökonomie präsentiert er einen originären Ansatz eines ökonomischen Modells, das ohne die konventionellen Annahmen auskommt. Soziale und institutionelle Faktoren spielen bei ihm eine wichtige Rolle zur Erklärung des Kapitalismus, jedoch argumentiert Shaikh, dass diese gleichermaßen durch die Einflüsse des gewinnstrebenden Verhaltens, das Profitmotiv, limitiert sind. In seinem Buch entwickelt Shaikh deshalb einen mikroökonomischen Ansatz nicht basierend auf einer idealisierten Vorstellung eines „vollständigen“ oder „unvollständigen“ Wettbewerbs sondern auf „echtem“ Verhalten und Wettbewerb, was er Real Behaviour und Real Competition nennt. Damit bricht er sowohl mit neoklassischen als auch post-keynesianischen Vorstellungen und belegt seine Modellausführungen anhand mikroökonomischer Preisdaten, Zinssätzen, Entwicklungen von Ungleichheit und internationalem Handel. Gekoppelt mit einer Makrotheorie leistet der Autor damit einen entscheidenden Beitrag zur Debatte über konsistente Alternativen zur Mainstreamtheorie.

Die Veranstaltung wird von der Initiative Kritische Ökonomik organisiert, freundlich unterstützt durch den Förderfonds Lehre (QSL-Mittel) und moderiert von Prof. Bertram Schefold (FB02). Die Veranstaltung findet in Englisch statt.

Zur Person:
Prof. Shaikh, geboren in Karachi, Pakistan, ist einer der bekanntensten heterodoxen Ökonomen. Er ist seit 30 Jahren Professor an der New School für und Associate Editor des Cambridge Journal of Economics. http://www.anwarshaikhecon.org/
Bekannt wurde er durch seinen 1974 erschienen Artikel „Laws of Production and Laws of Algebra: The Humbug Production Function“. In dem Artikel beweist er, dass die neoklassische (Cobb-Douglas) Produktionfunktion letztlich auf Buchhaltungsidentitäten und stilisierte Fakten zurückzuführen ist und mehr die Einkommensverteilung als die Produktion beschreibt, was letztlich die Grenznutzentheorie als Erklärung für die Zusammensetzung der Inputfaktoren Arbeit und Kapital ad absurdum führt.

Ablauf der Veranstaltung:
– Kurvorstellung Initiative Kritische Ökonomik
– Einleitung Prof. Betram Schefold
– Buchvorstellung Prof. Anwar Shaikh
– Q&A-Session, moderiert durch Prof. Schefold

Anschließend darf gerne in persönlichen Gesprächen weiter diskutiert werden.

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